Amersfoort war reif für ein anregendes Festival, dachten sich Thijs Trompert, Marisja Smit und Ron Jagers im Jahr 2007. Zu der kleinen Gruppe gesellten sich bald auch Sander van Mil und Willem Borra. Amersfoort, an der Grenze zwischen der Veluwe und der Randstad. In welche Richtung will sich die Stadt entwickeln? Bleiben wir das (Welt-)Dorf oder richten wir den Blick auf die 'große' Welt. Grund für einen Nadelstich: das Pornofestival. Der vollständige Titel: Porno, Kunst am Rande, am Rande der Veluwe und der Randstad.

Die erste Pressemitteilung hat sofort große Wellen geschlagen. Porno? Pornofestival in Amersfoort? Das geht nicht und das sollte man nicht! Die Criticasters waren keine scharfsinnigen, aufmerksamen Leser. Es entging ihnen, dass es sich um die Ankündigung einer Kunstveranstaltung handelte. "Kunst? Nein, es war ein Porno. Pah!" Die Diskussionen gingen hoch und erreichten sogar den Stadtrat von Amersfoort: "Eine Schande. Ein solches Festival darf auf keinen Fall subventioniert werden." Nun hatte die Organisation auch nicht die Absicht, einen Zuschuss zu beantragen, aber diese Diskussion im Stadtrat brachte die Künstler dazu, ihre Meinung zu ändern. Es wurde ein Zuschussantrag mit einem extrem hohen, unrealistischen Budget eingereicht. Kohle auf dem Feuer. Ein Geschenk der Öffentlichkeit. Das Festival erhielt landesweite Aufmerksamkeit: Artikel in der Volkskrant, der AD und dem Telegraaf, Radiointerviews im Radio und auf Radio 3. Die Nachrichtensendung NOS widmete dem Festival einen Beitrag.

Das Festival fand an verschiedenen Orten statt. Zentraler Ort war jedoch das Atelier von Thijs und Marisja. Der große Schuppen an der Eem, der damals noch nicht aufgeteilt war. Raum 4 war ein Anbau, in dem eine Installation von Ron Jagers und die pornografischen Zeichnungen von Peter van Straaten zu sehen waren. Das Video oben vermittelt einen Eindruck von der Installation in Lokal 4. Die Fotos unten zeigen die Arbeiten, die im Schuppen von Thijs und Marisja ausgestellt waren. Das Festival dauerte ein Wochenende und zog Tausende von Besuchern aus dem ganzen Land an.